25 Jahre Data Design System GmbH

Computer Spezial: Die Data Design System GmbH feiert in diesem Jahr ihr 25‑jähriges Bestehen. Dazu gratulieren wir herzlich. Welche technischen Entwicklungen prägten die Geschichte Ihres Unternehmens?

Hagen Lotz: Zunächst einmal vielen Dank für die Glückwünsche, die ich gerne an die zum Teil langjährigen Mitarbeiter der ersten Stunde weitergebe. Ein wichtiger Meilenstein unserer Unternehmensgeschichte war sicherlich die Einführung des Building Information Modeling (BIM). Unser Planungswerkzeug DDS-CAD war von Beginn an eine BIM-Software – auch wenn es den Begriff zu dieser Zeit noch gar nicht gab. Ich beziehe mich hier nicht auf die Gründung der GmbH in Deutschland, sondern auf die Anfänge in Norwegen im Jahr 1984, als DDS-CAD noch keine Software für Gebäudetechnik, sondern für die Planung von Holzhäusern war. Schon damals genügte es den Entwicklern nicht, einfach nur Linien zu zeichnen. Die digitalen Bauteile wurden mit Informationen angereichert, so dass beispielsweise Berechnungen oder auch die Erstellung von Stücklisten möglich waren. Nur ein Jahr nach der Firmengründung – also 1985 – wurde dann das erste Modul für die Elektroin­stallation entwickelt. Diese Erweiterung des Leistungsspektrums war in der Rückschau ebenfalls sehr wichtig für uns, denn durch die frühzeitige Spezialisierung konnte DDS-CAD das werden, was es heute ist: eine führende Software für die Gewerkeplanung im TGA-Bereich. Seit unserem Beitritt zu building­SMART bringen wir zusammen mit den anderen Verbandsmitgliedern die softwareunabhängige Open-BIM-Planungsmethode voran. Dabei ist Offenheit nicht nur ein Charaktermerkmal unseres Planungswerkzeugs, sondern auch unserer Zusammenarbeit mit Partnern und Kunden sowie unserer Unternehmenskultur. 

 

Computer Spezial: Vor Kurzem ist die DDS-CAD-Version 16 erschienen. Welche aktuellen Entwicklungen beschäftigen Sie gerade besonders – gerade im Zusammenhang mit diesem Release?

Hagen Lotz: Eine erfolgreiche Planungssoftware muss heute einfach und intuitiv bedienbar sein. Darum haben wir zur neuen Version nochmals ­intensiv an der Handhabung von DDS-CAD gearbeitet. Darüber hinaus behalten wir selbstverständlich auch im Blick, dass die Planung stets den neuesten Normen entspricht. Mit DDS-CAD 16 können Sie daher Lüftungskonzepte gemäß der überarbeiteten DIN 1946-6 erstellen. Die Heizlastberechnung nach der neuen DIN EN 12831-1 ist bereits seit Version 15 möglich. Und im Bereich der Kühllastberechnung forcieren wir ein echtes Zukunftsthema: In Kooperation mit dem schwedischen Simulationsspezialisten Equa bieten wir ein Modul an, das nicht nur das Berechnungsverfahren nach VDI 2078 unterstützt, sondern auch Raum- und Gebäudesimulationen ermöglicht.

 

Computer Spezial: Worauf dürfen sich die Kunden besonders freuen?

Hagen Lotz: Auf eine ganze Reihe von Neuerungen und Weiterentwicklungen, die den Anwender von der Projekt­verwaltung über die Planung der Elektro- und SHKL-Technik bis hin zur Dokumentation optimal unterstützen. Da sind beispielsweise die funktional deutlich erweiterte Startseite und der neue Projektnavigator. Letzterer bildet das gesamte Projekt in einer übersichtlichen Baumstruktur ab und bietet viele praktische Optionen. Z.B. kann das Arbeitsmodell einer Gebäudeebene direkt in die nächste Etage kopiert werden. Hinzu kommen neue Funktionen für die Gewerke, wie etwa eine komplett vernetzte Arbeitsoberfläche für Elektroverteilungen oder neue Etagenanschlüsse für SHKL-Systeme, mit denen diese nahtlos im nächsten Stockwerk eines Gebäudes fortgeführt werden können. Vor allem aber führen wir in DDS-CAD 16 den bereits in der Vorgängerversion eingeschlagenen Weg hin zu noch mehr Anwenderfreundlichkeit weiter. D.h.: Weniger separate Dialoge und dafür mehr verknüpfte Arbeitsbereiche mit direktem Zugriff auf alle erforderlichen Informationen.

Computer Spezial: Welche Entwicklung erwarten Sie bei der Bausoftware in den kommenden Jahren?

Hagen Lotz: Die Komplexität vieler Bauprojekte macht schon jetzt eine immer intensivere Zusammenarbeit der Beteiligten erforderlich. Hierfür braucht es geeignete Methoden und digitale Werkzeuge. Kurz: Open BIM revolutioniert die Branche bereits jetzt und wird dies dank der exzellenten Möglichkeiten, die es für die Kooperation verschiedener Stellen bietet, auch weiterhin tun. Hier können die Projektbeteiligten ihre Software frei wählen, sofern sie entsprechend zertifiziert ist. Des Weiteren gehen Softwareanbieter zunehmend dazu über, die eigene Anwendung in eine Cloud auszulagern und deren Betreiben als Dienstleistung anzubieten. Kunden kaufen also keine Vollversion mehr, sondern mieten lediglich eine zeitlich begrenzte Nutzungslizenz. Diesem Trend werden wir uns nicht generell verschließen, weil er den Anwendern auch Vorteile bietet – z.B. im Hinblick auf Flexibilität. Vielmehr lassen wir unseren Kunden in Zukunft die Wahl, ob sie eine Lizenz mieten oder die Vollversion kaufen möchten.

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