Digitalisierung ist kein Selbstläufer
Die pbr AG wickelt zwischenzeitlich rund 70 bis 80 % aller Projekte mit einem durchweg hohen Digitalisierungsgrad ab. Die Planungsgesellschaft war bereits 2020 in der Lage, standortübergreifend modellbasiert zu arbeiten und war so für die zwei Pandemiejahre 2020 und 2021 bestmöglich vorbereitet.
In den Jahren 2013 und 2014 realisierte die pbr AG die ersten Pilotprojekte nach der BIM-Methode. Inzwischen werden im Unternehmen rund 70 bis 80 % der Projekte durchgängig digitalisiert abgewickelt. Darunter auch der Neubau des naturwissenschaftlichen Trakts für das Gymnasium Marianum in Meppen.
Bild: Sabine Augustin
Neue Wege zu gehen, erfordert immer Mut. Die Planungsbüro Rohling AG mit Stammhaus in Osnabrück und insgesamt zehn Niederlassungen im gesamten Bundesgebiet begann bereits im Jahr 2016 damit, einen weitestgehend durchgängigen BIM-Prozess (Building Information Modeling) zu entwickeln. In diesem Zuge wurde 2016 auch die Software für Projektinformationsmanagement (PIM) von Newforma implementiert, wodurch das Unternehmen in der Lage war, die Zusammenarbeit – auch standortübergreifend – zu beschleunigen, zu optimieren und nicht zuletzt geschmeidiger zu machen.
Frühzeitiger Sprung ins kalte Wasser
Ein entscheidender Vorteil kristallisierte sich für das Unternehmen im Jahr 2020 heraus, als die Corona-Pandemie sämtliche Industriezweige vor ganz neue Herausforderungen stellte. Die Pandemiesituation war für das Planungsbüro tatsächlich nochmals ein weiterer Booster. Denn diejenigen Werkzeuge, die bereits zuvor erfolgreich im Unternehmen etabliert worden waren, nutzten die Mitarbeitenden der Planungsgesellschaft fortan besonders intensiv. „Wir sind froh, dass wir den Mut, ins kalte Wasser zu springen, bereits so früh aufgebracht haben“, erzählt Vorstandsmitglied Raymond Liebe. „So waren wir vorbereitet und in der Lage, an allen Standorten durchgängig modellorientiert und digitalisiert zu arbeiten. Ein unschätzbarer Vorteil,“ fügt er hinzu.
Newforma läuft immer mit
Nach der Prozessentwicklung und ersten erfolgreich absolvierten BIM-Pilotprojekten in den Jahren 2013 und 2014 werden bei der pbr AG inzwischen rund 70 bis 80 % der Projekte durchgängig digitalisiert abgewickelt. Die Software von Newforma läuft dabei immer mit. Und sie bietet zusätzlich die Möglichkeit einer projektbezogenen, flexiblen Nutzung. Denn auch in den wenigen Fällen, in denen noch konventionell in 2D statt mit Revit-Modellen gearbeitet wird, profitieren sämtliche in die Planung eingebundenen Teams von der Projektinformationssoftware.
Fotos von Mängeln oder notwendigen Anpassungen von den Baustellen können mit Hilfe der Projektteam-App von Newforma ganz einfach im System hinterlegt werden. Bei größeren Projekten von unschätzbarem Vorteil. Das Foto zeigt den Neubau der Caspar-Voght-Schule in Rellingen, als BIM-Projekt realisiert, bei dem Newforma ebenfalls umfassende Unterstützung bot.
Bild: Ulrich Hoppe
„Intern nutzen wir Newforma für jedes Projekt“, berichtet Andre Hoffmann aus dem Prozess- und Qualitätsmanagement. Ein Vorteil für das Unternehmen bestehe auch darin, dass nicht alle Mitarbeitenden es unbedingt bewusst anwenden müssen. „Das System läuft stets im Hintergrund mit“, erklärt der Experte. „Rund 60-70 Prozent unserer Belegschaft arbeitet erfolgreich mit der Newforma-Suche und der E-Mail-Ablage. Zusätzlich haben wir einige Spezialistinnen und Spezialisten im Unternehmen, die uns dabei unterstützen, weitere Verknüpfungen zwischen dieser IT-Lösung und anderen, in unserem Hause etablierten Systemen zu schaffen. Auch Referenzierungen zwischen 2D-CAD- und BIM-Modellen konnten wir mit Hilfe der Software und dem besonders kreativen Umgang mit Digitalisierungswerkzeugen durch unsere Mitarbeitenden bereits herstellen“, freut sich Hoffmann.
Durchgängige Projektkommunikation
Sehr geschätzt wird im Planungsbüro die Dokumentensteuerung. Sie hilft dabei, besser nachzuvollziehen, wer genau mit welchem Plan gearbeitet hat oder aktuell daran arbeitet. Je mehr Standorte des Unternehmens und Partner in ein Projekt eingebunden sind, desto mehr Suchaufwand spart diese zentrale Recherchemöglichkeit ein. Auch das Feature „Info Exchange“ findet bei den Mitarbeitenden häufig Anwendung. Mit dessen Hilfe kann das Unternehmen eine eigene Plattform für die Projektkommunikation bereitstellen, sofern der Bauherr keine solche einsetzt und für die Beteiligten vorgibt. Ist dies der Fall, können die Planer in die Software immer auch zusätzlich eine Spiegelung der dort bereitgestellten Projektdaten für die eigenen Teams erstellen. Die Informationen bleiben also immer im Haus, auch nach Projektende.
Apps: Digitale Prozesse auf die Baustelle bringen
Auch die Apps der Software finden im Unternehmen regelmäßig Einsatz und erfreuen sich einer immer größeren Beliebtheit. Die E-Mail- und Projektteam-App etwa machen es möglich, auch von unterwegs auf Teams und aktuelle Aktivitäten in den Projekten zuzugreifen. Die Projektteams können mit Hilfe von Apps unmittelbar auf den Baustellen arbeiten und Feldnotizen im System erstellen. Hierbei werden Fotos von Mängeln oder notwendigen Anpassungen von den Baustellen im System hinterlegt. Anschließend erstellen die Projektmitarbeitenden konkrete Aufgaben mit Hilfe der Task-App, die schließlich von weiteren Teamkolleginnen und -kollegen erledigt werden.
Mutig bleiben
„Diese durchdachten, digitalen Prozesse werden insbesondere, aber nicht ausschließlich von jüngeren Mitarbeitenden sehr geschätzt“, erzählt Liebe. Die BIM- und Planungsverantwortlichen der Planungsgesellschaft sind der Überzeugung, dass das Unternehmen zum jetzigen Zeitpunkt sehr gut aufgestellt sei. „Die Möglichkeiten, die die Digitalisierung uns bietet, reizen wir selbstverständlich weiter aus. Wir bleiben weiter mutig“, fasst das Vorstandsmitglied zusammen.