Energieeffizienz und smarte Bewirtschaftung durch BIM
Gebäude sind für über 40 % des weltweiten Energieverbrauchs und für einen Großteil des CO2-Ausstoßes verantwortlich. Die Betriebskosten von Gebäuden betragen ca. 80 % der Gesamtkosten über den gesamten Lebenszyklus. Die effiziente Planung sowie die automatisierte Kontrolle und Steuerung von z.B. Licht, Lüftung, Heizung und Sicherheitssystemen sind daher einer der wichtigsten Hebel zur Kostensenkung. Aus Digitalisierung, technischer Optimierung und der Integration von BIM in das Gebäudemanagement ergeben sich weitere Vorteile: „Aufgrund des technologischen Fortschritts und der damit verbundenen Möglichkeit der Einbindung von Sensoren, deren intelligenten Auswertung sowie der daraus resultierenden Steuerung von Aktoren, werden Gebäude, vor allem im Verbund mit- und zueinander, künftig zu dynamisch reagierenden Ökosystemen. Diese reagieren sowohl auf ihre inneren Einflüsse als auch auf ihre Umwelt und können somit ihre Vorteile langfristig ausspielen. Ein Beispiel ist die optimale Abstimmung der Umgebung in Bezug auf z.B. Licht, Luftqualität, Temperatur und Feuchtigkeit“, erklärt Geschäftsführer André Keßler der Keßler Real Estate Solutions GmbH.
Sensoren, Aktoren usw. liefern als „Smart Grids“ („intelligente“ Verteilnetze) wertvolle Daten und Informationen in den sogenannten „Digitalen Zwilling“, der es erlaubt, den CAFM-konformen Betrieb sicherzustellen. Durch eine smarte Auswertung, z.B. mittels integrierter CAFM-Prozesse, können die Datenmengen – bei Bedarf in Echtzeit – zu aussagefähigen Kennzahlen werden. Algorithmen werten Gebäude- sowie Nutzungsverhalten aus und erkennen Muster in der Anwendung oder im Verbrauch einzelner Anlagen. Bezugsdaten werden so aufbereitet, dass sie für Investoren und Bauträger mit anderen Immobilienbeständen vergleichbar und bewertbar werden.
„Damit entstehen aus digital erhobenen Daten relevante Entscheidungsgrundlagen, welche zu vorausschauenden Strategien und einer kontinuierlichen Optimierung führen, bis hin zu Zero Net Energy Buildings (zNEB)“, so André Keßler weiter. Auch Verbraucher werden so für das Energiesparen sensibilisiert, denn die neuen oder verbesserten Analysemöglichkeiten machen den Energieverbrauch transparenter und effizienter steuerbar.
Um die Vorteile der smarten, energieeffizienten Bewirtschaftung bestmöglich zu nutzen, sind die Integration eines ganzheitlichen BIM-Konzeptes bereits in der Planungsphase (eines Neubaus oder einer Modernisierung) sowie die Gewährleistung durchgängiger Prozesse notwendig. Auch wenn in der Bau-Umsetzung mittels einer digitalen Bauwerksakte zunächst mehr Aufwand in der Errichtungsphase entsteht, so tragen die erzielten Prozessoptimierungen, Energieeffizienzmaßnahmen, Möglichkeiten vorbeugender Instandhaltung, Vernetzung & Automatisierung durch smarte Technologien usf. langfristig zur Wettbewerbsfähigkeit am Markt bei.
Durch diese Maßnahmen und ein vielseitiges CAFM-Systems wie „Famos“ aus dem Haus Keßler ist es möglich, die Bewirtschaftungskosten – und damit die Energieeffizienz – dauerhaft zu überwachen und kontinuierlich zu optimieren.
Keßler Solutions setzt mit seinen CAFM-Lösungen dabei bewusst auf die Integration aller Gebäudelebensphasen in ein Gesamtmodell, das zukünftig analoge wie smarte Services kombiniert. Dies versetzt Bauträger und Investoren in die Lage, nicht nur Einnahmen aus Mieten, sondern auch als Provider ergänzender Services zu generieren.
Aktuelles Projekt
Die GSW Sigmaringen baut aktuell das Mietwohnprojekt „Future Living“ Berlin – unterstützt von einem Partner-Netzwerk, zu welchem Keßler zählt. Das entstehende Quartier versorgt sich energetisch selbst: Zum Energiekonzept gehören PV-Anlagen auf optimal ausgerichteten Dächern, deren Strom u.a. 17 Luft-Wärmepumpen bedient, Sole-Wärmepumpen zur Rückgewinnung von Wärme aus der Abluft der Wohnungen, ein großer Batterie- und verschiedene Wärme- und Kältespeicher. In das Energiekonzept sind gemanagte Ladesäulen für E-Autos eingebunden.
„Future Living“ Berlin ist ein Vorzeigeprojekt für die phasenübergreifende, prozessdurchgängige BIM-Integration sowie für die Entstehung nachhaltiger, smarter Stadtquartiere mit Gemeinschafts-, Wirtschafts- und Wohnflächen. Das Partner-Netzwerk setzt – angefangen beim Anlagenmanagement bis über mobile Devices buchbare Services wie Car Sharing – auf ein ganzheitliches Energiekonzept. Die CAFM-Lösung „Famos“ unterstützt „Future Living“ Berlin aktiv mit einer offenen Plattform verschiedener (Web-)Services, auch von Drittanbietern, und stellt damit einen einzigartigen Werkzeugkasten für die digitale Bewirtschaftung und Dokumentation zur Verfügung.