Neue Normenreihe DIN 18290 - Verlinkter BIM-Datenaustausch von Bauwerksmodellen mit weiteren Fachmodellen
Mengen und Kosten werden bislang nur von einem kleinen Teil der AVA-Anwender modellbasiert ermittelt. Dabei können für Planende und Ausführende gerade im AVA-Bereich durch das modellbasierte Arbeiten manueller Aufwand und Fehleranfälligkeit deutlich reduziert werden.
Das DIN hat im Februar den Entwurf für die neue Normenreihe DIN 18290 herausgegeben.
Bild: DIN
Um den BIM-Prozess beim Planen, Bauen und Betreiben auf standardisierter Basis zu optimieren, hat das DIN im Februar den Entwurf für die neue Normenreihe DIN 18290 herausgegeben. Die Norm definiert in vier Teilen die Anforderungen an den verlinkten BIM-Datenaustausch von Bauwerksmodellen mit weiteren Fachmodellen. Zu den Grundlagen der neuen Normenreihe gehört die DIN SPEC 91350 aus dem Jahr 2016. Die vier Teile der DIN 18290 regeln in knapper Form den Datenaustausch von Bauwerksmodellen mit den unterschiedlichen Fachmodellen:
Teil 1: Datenaustausch von mehreren Fachmodellen beim BIM (Multimodell-Container),
Teil 2: Bauwerksmodelle und Kosten- und Leistungsverzeichnisse (BIM-LV-Container),
Teil 3: Bauwerksmodelle und Kostenermittlungen (BIM-Kosten-Container) und last but not least
Teil 4: Bauwerksmodelle und Rechnungsbegründende Unterlagen (BIM-Abrechnungs-Container).
Der Teil 2 orientiert sich wie die DIN SPEC 91350 an dem in Deutschland üblichen GAEB-Prozess, der durch standardisierte Datenaustauschphasen definiert ist. Der BIM-Kosten-Container gemäß Teil 3 der Norm besteht aus Kostenermittlungen nach GAEB-DA-XML X51, deren Kostenobjekte mit Bezugsobjekten in Bauwerksinformationsmodellen nach DIN EN ISO 16739-1 (IFC) verlinkt sind. Gemäß Teil 4 der Norm besteht ein BIM-Abrechnungs-Container aus rechnungsbegründenden Unterlagen nach GAEB-DA-XML X89B, deren Mengen- und Kostenobjekte mit Bezugsobjekten in Bauwerksinformationsmodellen ebenfalls nach DIN EN ISO 16739-1 (IFC, kurz: Bauwerksmodell) verlinkt sind.
Über das Norm-Entwurfs-Portal vom DIN können alle vier Teile der DIN 18290 bis zum 17. April 2023 eingesehen und kommentiert werden. Der BVBS stellt die Norm seinen Mitgliedern in einem Online-Meeting exklusiv vor. Ziel ist, dass im Ergebnis ein anwenderfreundlicher und praxistauglicher Standard erscheint.