Schnelle 2D-/3D-Planung mit Visualisierung

Architekturbüro setzt Softwarekombination zur Visualierung ein

Mitten in der Heidelberger Südstadt liegt das Büro von hsa, Herbstrieth und Schmidt Architekten. Nils Herbstrieth hatte schon in den frühen 90er Jahren ein Faible für Digitalisierung und entdeckte damals die CAD-Software „Spirit“ für sein Büro. Mit deren aktueller Version zeichnet er auch heute noch Grundrisse mit geringem Zeitaufwand und entwickelt parallel das dreidimensionale Gebäude. Die ersten Entwürfe entstehen bei ihm meist in dem Programm „SketchUp Pro“ und für die überzeugenden Präsentationen seiner „Spirit“-Modelle setzt er „Twinmotion“ ein. „Jedes Programm hat seine Stärken und in Kombination ergeben sie das perfekte Team“, erklärt Nils Herbstrieth begeistert.

Seit 25 Jahren bilden die beiden Inhaber ein erfolgreiches Tandem. Robert Schmidt ist der Kalkulator, er übernimmt meist die Bauleitung sowie die Ausschreibung und Ausführung. Sein Partner Nils Herbstrieth hat den kreativen Hut auf. Von ihm kommen vorwiegend die Entwürfe und Planungen.

Planen parallel in 2D und 3D

Nils Herbstrieth plante mit „Spirit“ im vergangenen Jahr 2022 u. a. ein Gebäude in Ladenburg bei Heidelberg, für das er bereits zum Start einen Entwurf mit „SketchUp Pro“ gemacht hatte. Das 3D-Modell von hsa und das Konzept des Bauherren überzeugten bei einem städtischen Wettbewerb. Herbstrieth und Schmidt bekamen daraufhin den Zuschlag für die weitere Planung. Das Vorhaben sah eine Gewerbe-Wohn-Immobilie vor, mit einem DRK-Pflegezentrum und einem Familientreff im Erdgeschoss, zwölf Wohnungen sowie einem Penthouse.

Haus Cranz in Ladenburg.
Bild: hsa Architekten

Haus Cranz in Ladenburg.
Bild: hsa Architekten

Anfang 2021 stieg Nils Herbstrieth in die Werkplanung mit „Spirit“ ein und erarbeitete Grundrisse, Konstruktion, Statik und Energieversorgung für den Neubau. „Hauptzweck für mich ist, dass ich ein Gebäude so zeichne beziehungsweise konstruiere, dass ich eine Konsistenz habe“, erklärt er. „Ich zeichne daher in 2D auch immer die Bauteile mit ein, die ich in der 3D-Ansicht brauche, wie z. B. Bodenbeläge, Wandverkleidungen oder Geländer. Mein Grundriss bleibt während des ganzen Bauprozesses die Basis und jede Veränderung wird dort sichtbar.“

Präsentieren mit dem „Wow“-Effekt

Nils Herbstrieth ist immer auf der Suche nach Ideen, um seine Arbeit noch ansprechender und effektiver zu gestalten. Vor zwei Jahren entdeckte er „Twinmotion“, ein Programm mit dem er Gebäude realistisch in der jeweiligen Umgebung darstellen kann, ohne rendern zu müssen. Der Hintergrund hierfür ist Real-Time. Sie ermöglicht durch die „Unreal Engine“ eines Computerspiele-Herstellers fotorealistische Architektur-Visualisierungen in Echtzeit.

Visualisierung mit „SketchUp“ und „Twinmotion“.
Bild: hsa Architekten

Visualisierung mit „SketchUp“ und „Twinmotion“.
Bild: hsa Architekten

Besonders gut gefällt dem Architekten, dass er sein CAD-Modell einfach als „SketchUp“-Datei abspeichern und so in „Twinmotion“ importieren kann. So steht ihm zusätzlich eine Vielfalt von Ausstattungs- und Animations-Möglichkeiten zur Verfügung. Personen bewegen sich, Naturdarstellungen wirken fast echt oder Texturen an den Wänden treten mit Lichtreflexionen in Erscheinung. Laut Nils Herbstrieth gibt es viele „Spielereien“ in „Twinmotion“, aber letztendlich ist sein Ziel, eine überzeugende Präsentation für seinen Bauherrn entstehen zu lassen. Anhand der Visualisierung lässt sich auch viel einfacher über die Ausführung sprechen. Er selbst nutzt das Programm, um seinen Entwurf auf Räumlichkeit, Material und Wirkung zu überprüfen.

Resümee

Der Architekt Nils Herbstrieth macht sich die jeweiligen Vorzüge seiner Programme zunutze, um ein für sich nach eigenem Bekunden perfektes Ergebnis zu erzielen. „‘Spirit‘ erfüllt alle Anforderungen eines modernen Architekturbüros für die detaillierte Gebäudeplanung. ‚Twinmotion‘ bietet zusätzlich was fürs Auge. Ideen, auch bezogen auf die Ausstattung, werden im Modell nahezu Realität und lassen sich damit besser verkaufen“, hebt der Planer abschließend hervor.

Video / Infos zu „Spirit“, „Twinmotion“ und „SketchUp“

Im Rahmen der Digital Summit 2021 hat Nils Herbstrieth das Projekt aus Ladenburg und die kombinierte Arbeitsweise mit den Softwarelösungen in einem Video vorgestellt. Weite Infos zu den Programmen gibt es auf den Websites von „Spirit“ (einschl. „Twinmotion“) und „SketchUp“.

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 01/2020 Kreativ planen und die Kosten im Blick

Aus der Praxis von planwerkstatt.Architekten

Zu den Kunden von planwerkstatt.Architekten (pwA) gehören öffentliche Auftraggeber wie das Staatliche Hochbauamt in Regensburg, Landratsämter und verschiedene Gemeinden. Deren Projekte betreut pwA...

mehr

Neue Funktionen für Vectorworks 2022

Service Pack 3 veröffentlicht

Vectorworks Inc. hat das dritte Service Pack (SP3) für die BIM- und CAD-Software „Vectorworks 2022“ veröffentlicht. Die Aktualisierung bietet u. a. neue Integrationen bei den Vectorworks Cloud...

mehr
Ausgabe 01/2021 Gerüstbauer mit starker Entwicklung

Vom Kirchturm bis zum Großstadt-Quartier

Martin Schäfer, selbst Gerüstbaumeister, gründete gemeinsam mit seiner Frau Diana Schäfer 2005 den Betrieb in Krumbach. Mittlerweile befindet sich der Hauptsitz der Firma im ländlichen Aichen im...

mehr

„BIM macht Projekte berechenbarer"

35-jähriges Jubiläum der Softtech AG

Vorstandsmitglied Solveig Heimlich, die Tochter des Firmengründers, und ihr Mann Christoph Heimlich, Geschäftsführer der Softtech consenso GmbH, sprechen über die Bedeutung von BIM und über Neues...

mehr
Ausgabe 02/2019 Exakte Kosten in einem frühen Stadium

BIM macht’s möglich

Bremer + Bremer Architekten, heute von den beiden Diplom-Ingenieuren Andreas F. Bremer und Andreas C. Schmidt in Wetzlar geführt, gehört zu den wenigen Büros, die sich für ein Projekt von der...

mehr