State of Design & Make Report: KI-Kompetenzen sind Top-Priorität bei Einstellungen
29.04.2025Autodesk, Inc. (NASDAQ: ADSK) veröffentlicht den dritten jährlichen State of Design & Make Report 2025, der die Meinungen von fast 6.000 Führungskräften aus den Design- und Fertigungsindustrien zu den Themenfeldern Kostenkontrolle, Einführung neuer Technologien und Bewältigung von Talent- und Qualifikationslücken untersucht. Die Ergebnisse zeigen: Trotz geopolitischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten investieren die meisten Führungskräfte weiterhin in Künstliche Intelligenz (KI) und technologische Fortschritte, Akquisitionen und Nachhaltigkeit. Obwohl die Investitionen in KI und Technologie nach dem Hype von 2024 rückläufig sind, kommt KI dennoch vielerorts zum Einsatz. Die wichtigsten Erkenntnisse des diesjährigen State of Design & Make Reports im Überblick:
- KI-Realität setzt ein: Während die Verfügbarkeit von KI-Technologien wächst, flacht die Begeisterung ab. Nur 70 % der Befragten in Deutschland sagen, dass KI ihre Branche verbessern wird – ein Rückgang von 12 Prozentpunkten gegenüber 2024.
- Fachkräftemangel hemmt Wachstum: Unternehmen stehen vor erheblichem Fachkräftemangel und einem wachsenden Bedarf an Weiterbildungen für ihre Belegschaft. 40 % der deutschen Führungskräfte sagen, dass KI-Fähigkeiten in den nächsten Jahren bei der Einstellung oberste Priorität haben werden.
- KI unterstützt Nachhaltigkeit: KI ist der wichtigste Nachhaltigkeitsförderer für die Design- und Fertigungsindustrien. 40 % der Führungskräfte in Deutschland sagen, dass sie KI nutzen, um nachhaltiger zu sein, mehr als jede andere Maßnahme; dies ist ein Anstieg von 12 Prozentpunkten gegenüber 2024.
Basierend auf den Einschätzungen von fast 6.000 Führungskräften beleuchtet der State of Design & Make Report zentrale Herausforderungen und Trends – darunter Kostenkontrolle, den Einsatz neuer Technologien sowie den Umgang mit Talent- und Qualifikationslücken.
Bild: Autodesk
„Das zunehmende Innovationstempo und die weiter bestehende Forderung nach Nachhaltigkeit verändern die Qualifikationsanforderungen in unseren Branchen. Dies stellt sowohl eine Herausforderung als auch eine enorme Chance für die Führungskräfte in den Bereichen Design und Fertigung dar“, sagt Andrew Anagnost, Präsident und CEO von Autodesk. „Die diesjährigen Ergebnisse sind klar: Unternehmen, die in die Überbrückung der Qualifikationslücke investieren, sind widerstandsfähiger und besser in der Lage, aufkommende Technologien zu nutzen.“
Die Design- und Fertigungsindustrien – Architektur, Ingenieurwesen, Bauwesen und Betrieb; Design und Fertigung; sowie Medien und Unterhaltung – beschäftigen weltweit fast 300 Millionen Menschen* und werden bis 2027 voraussichtlich einen globalen Marktwert von 30 Billionen US-Dollar** erreichen. Der jährliche Report von Autodesk ist die einzige globale Studie, die Führungskräfte aus diesen kollektiven Branchen befragt. Er beleuchtet sowohl die gemeinsamen Themen als auch die branchenspezifischen Herausforderungen.
Führungskräfte kämpfen mit KI-Implementierung
Während die Einführung von KI beschleunigt wird, lässt die Begeisterung dafür etwas nach, insbesondere da Unternehmen mit den Herausforderungen der Implementierung konfrontiert sind – nämlich die Suche nach den richtigen Fachkräften, die den Wandel vorantreiben. Unternehmen, die in Technologie, einschließlich KI, investieren, realisieren schnell Produktivitätsgewinne, während weniger technologisch fortschrittliche Unternehmen sich noch in den frühen Phasen der Einführung befinden. Führungskräfte werden vorsichtiger, was das disruptive Potenzial von KI betrifft.
- Fast die Hälfte (42 %) der Umfrageteilnehmer in Deutschland sagt, dass KI ihre Branche destabilisieren wird, ein Anstieg um neun Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr.
- 67 % der Befragten sagen, dass sie KI in ihrem Bereich vertrauen, was einem Rückgang von 17 Prozentpunkten entspricht.
- Das Vertrauen in die Entscheidungsfindung durch KI ist ebenfalls gesunken, wobei 67 % der Fachleute Vertrauen in die KI-Entscheidungen ihres Unternehmens haben – ein Rückgang um 20 Prozentpunkte.
- Trotz dieser Bedenken bleiben Investitionen in KI oberste Priorität. Führungskräfte im Bereich Design und Fertigung sind weiterhin optimistisch und erhöhen ihre Investitionen in Schulungen.
- Mehr als 2 von 3 Führungskräften planen, die Investitionen in KI zu erhöhen.
- Nur 33 % der Fachleute berichten, dass ihre Unternehmen ihre KI-Ziele erreichen oder kurz davor stehen – ein Hinweis darauf, dass viele noch einen längeren Weg vor sich haben
- 72 % der technologisch fortgeschrittenen Unternehmen planen, die Investitionen in digitale Schulungen zu erhöhen, verglichen mit 58 % der weniger technologisch fortgeschrittenen Unternehmen.
Der KI-Boom ist da, aber die Belegschaft nicht bereit
Der Fachkräftemangel beeinträchtigt weiterhin das Unternehmenswachstum. Führungskräfte haben Schwierigkeiten, Mitarbeiter mit den richtigen technischen Fähigkeiten zu finden und verfügen gleichzeitig nicht über die Ressourcen, um effektive interne Schulungsprogramme zu entwickeln. Diese wachsende Qualifikationslücke zwingt Führungskräfte dazu, ihre Strategien für die Belegschaft zu überdenken.
- 40 % in Deutschland sagen, dass KI-Fähigkeiten in den nächsten drei Jahren bei der Einstellung oberste Priorität haben werden.
- 61 % der Führungskräfte berichten, dass der Mangel an qualifizierten Talenten ein Hindernis für das Wachstum darstellt, ein Anstieg um 35 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr.
- 61 % in Deutschland sagen, dass neue Mitarbeiter mit den richtigen technischen Fähigkeiten schwer zu finden sind, ein Anstieg um 33 Prozentpunkte gegenüber 2024.
Unternehmen erkennen zwar die Bedeutung von Weiterbildungen, tun sich aber oft schwer damit, Herausforderungen mit Schulungen am Arbeitsplatz zu überwinden, die ihren Mitarbeitern – und ihren Unternehmen – helfen könnten, mit dem schnellen Tempo der Transformation Schritt zu halten.
- Fast die Hälfte der Fachleute sagt, dass ihren Organisationen die Ressourcen fehlen, um interne Schulungsprogramme zu entwickeln – ein Anstieg um 5 % im Vergleich zum Vorjahr.
- 47 % der Befragten geben an, dass externe Schulungsprogramme nicht den Anforderungen ihres Unternehmens entsprechen (im Vergleich: 50 % in EMEA und 52 % weltweit).
Um erfolgreich zu sein, muss die nächste Generation über ausgeprägte KI-Kompetenzen verfügen und lernen, mit der Technologie zusammenzuarbeiten. Branchenführer müssen die Lücke zwischen Bildung und den Anforderungen einer von KI geprägten Arbeitswelt schließen, indem sie den Zugang zur Technologie demokratisieren, projektbasierte praxisnahe Lernumgebungen gestalten und junge Talente mit den gefragten Jobmöglichkeiten in verschiedenen Sektoren vernetzen.
Nachhaltigkeit beeinflusst weiterhin Mitarbeiterbindung und Umsatzsteigerungen
Nachhaltigkeit bleibt ein Unterscheidungsmerkmal für deutsche Unternehmen, die Wachstum fördern, Resilienz aufbauen und Top-Talente anziehen möchten. Auch wenn die Nachfrage nach Nachhaltigkeit von Kunden, Investoren und Mitarbeitenden im Vergleich zu den letzten Jahren sinkt, ergreifen Unternehmen weiterhin Maßnahmen, um nachhaltiger zu werden.
- Waren es 2024 nach Angaben der für den Report Befragten weltweit noch 90 % der Kunden, wollen heute nur noch 87 %, dass ihre Projekte anhand von Nachhaltigkeitskriterien umgesetzt werden. 2025 sind es seitens der Mitarbeiter 69 % (2024 waren es noch 88 %), von den Investoren interessieren sich aktuell nur 64 % dafür (2024 noch 86 %).
- Gleichzeitig geben 95 % der Befragten aus Deutschland an, dass ihr Unternehmen Maßnahmen ergreift, um nachhaltiger zu werden.
- 72 % der Fachleute in technologisch fortschrittlichen Unternehmen sagen, dass Nachhaltigkeitsbemühungen helfen, Talente anzuziehen und zu binden.
- Unternehmensleiter in Deutschland sehen die finanziellen Vorteile der Nachhaltigkeit. Nur 65 % glauben jedoch, dass Nachhaltigkeit mehr als 5 % ihres Jahresumsatzes generieren kann – ein Rückgang von 22 Prozentpunkten zum Vorjahr.
- KI spielt weiterhin eine entscheidende Rolle bei Nachhaltigkeitsbemühungen, wobei 40 % der deutschen Unternehmen KI nutzen, um nachhaltiger zu sein, ein Anstieg von 12 Prozentpunkten im Jahr 2024.
Da das Rennen um Nachhaltigkeit bis 2030 beschleunigt wird, stimmen Unternehmen ihre Technologieinvestitionen mit Nachhaltigkeitszielen ab und nutzen ihre Umweltverpflichtungen als Wettbewerbsvorteile. Die vollständigen Ergebnisse des Berichts 2025 zum Stand von Design & Make sind auf der Webseite des Herausgebers zu finden.
Quellen
** Statista: Manufacturing: market data & analysis
** Statista: Value of the entertainment and media market worldwide from 2019 to 2028