Mit BIM zur Neugestaltung rund um den Eiffelturm
Gustafson Porter + Bowman hat die Ausschreibung für die Neugestaltung des Geländes rund um den Eiffelturm in Paris gewonnen. Die Entwürfe umfassen das Gebiet um die Trocadéro-Gärten, den Champ de Mars sowie den Eiffelturm selbst mitsamt Promenade. Die Entwürfe überzeugen durch mehr Platz für Fußgänger, wenig Verkehr und dafür Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel. Das Ziel ist, eine „grüne Lunge“ für Paris zu schaffen – das Vorhaben soll auch dabei unterstützen, die Forderungen das Pariser Klimaabkommens zu erfüllen. Das entworfene Modell verbessert ebenfalls die Aussicht auf den Trocadéro, den Eiffelturm sowie auf die Militärschule und bietet mehr Platz für Grünflächen in diesem Bereich. Die größte Veränderung besteht darin, die Pont d’Iéna für den Autoverkehr zu schließen.
Städtisches BIM-Modell als Basis
Autodesk ist seit 2018 Partner der Stadt Paris. In Zusammenarbeit mit WSP und Gexpertise ist mithilfe von Building Information Modeling (BIM) ein 3D-Modell des gesamten 2,4 km2 großen Geländes des Turms entstanden, inklusive Gebäuden, Straßen und Infrastruktur, Fußgängerzonen und Straßenkreuzungen, Stadtmobiliar und Grünflächen – das größte Stadtmodell seiner Art.
„Wir sind stolz darauf, dass wir die Stadt Paris und die vier ausgewählten Teams ein Jahr lang im Wettbewerbsdialog um dieses weltweit einzigartige Großprojekt unterstützen konnten“, sagt Nicolas Mangon, Vice President Business & Marketing AEC bei Autodesk. „Der Einsatz eines intelligenten digitalen Modells, immersiver 3D-Visualisierungstools und kollaborativer Methoden haben die Entscheidungsfindung erheblich beschleunigt und mögliche Fehler reduziert.“
Transparenz durch BIM-Modell
Die vier Entwürfe der Finalisten-Teams Gustafson Porter + Bowman und BIM Services, AL_A und Quatorze-ig, Agence ter und Arcadis, und KOZ Architectes wurden in Form von virtuellen Erlebniswelten vorgestellt. Durch die Visualisierung der Entwürfe in 3D vor dem Bau erwartet die Stadt Paris eine Verringerung der Fehlerquote, mehr Transparenz und Zusammenarbeit mit dem Gewinnerteam sowie die Möglichkeit, die Öffentlichkeit in den Prozess einzubeziehen. Die Modelle und das einheitliche Format halfen der Jury ebenfalls bei der Endauswertung, um die Kandidatenprojekte im Detail zu bewerten, zu verstehen und wesentlich leichter im gesamten Workflow vom Entwurf bis zur Konstruktion zu analysieren.
„So konnten die Mitglieder der Jury virtuell in die Entwürfe eintauchen und alle vorgeschlagenen Entwicklungen nachvollziehen, aber auch die zukünftigen Wege der Besucher erleben“, erklärt Nicolas Mangon. „Wir gratulieren der Stadt Paris zu ihrem Engagement bei dieser digitalen Herausforderung und dem Gewinnerteam sowie allen Finalisten für die erfolgreiche Anwendung von Methoden, die die Zukunft der Architektur- und Bauindustrie veranschaulichen.“
Umgestaltung zu den Olympischen Sommerspielen 2024
Nachdem das Gewinnerteam feststeht, ist die Öffentlichkeit eingeladen, Feedback zum Design zu geben. Alle vier Entwürfe werden im Pavillon de l’Arsenal in einer einmonatigen Ausstellung zu sehen sein. Das Gewinnerteam wird die Rückmeldungen berücksichtigen und Anpassungen auf der Grundlage der Projektanforderungen vornehmen. Sobald der Entwurf fertiggestellt ist, durchläuft er die erforderlichen Analysen, Simulationen und behördlichen Genehmigungen mit dem Ziel, bis Anfang 2020 eine Baugenehmigung zu erhalten, damit die Revitalisierung beginnen kann. Die Umgestaltung des Geländes um den Eiffelturm soll pünktlich zu den Olympischen Sommerspielen 2024 abgeschlossen sein.
Info
Die vier Designvideos stehen hier zur Verfügung:
Gustafson Porter + Bowman: https://youtu.be/cQ9rU4Dr424
Amanda Levete Architects: https://youtu.be/nygnuGfT88I
KOZ Architectes: https://youtu.be/0pRpKJTAkgQ
Agence Ter: youtu.be/H0XO29PRi4k
Das Video zum 3D-Modellprozess ist hier verfügbar: https://youtu.be/eQTuJL6CK58