Software erleichtert die Planung
Die Bummer Hof Planungs-GmbH, ein Ingenieurbüro für Technische Gebäudeausrüstung, setzt seit Jahren auf die durchgängige AVA- und Baukostenmanagementsoftware der Münchener G&W Software AG. Damit planen und überwachen die TGA-Spezialisten die Kostenseite teils äußerst komplexer Bauvorhaben. Projekte können somit wirtschaftlich und für den Auftraggeber transparent abgewickelt werden.
3D-Darstellung TGA-Planung des Neubaus Kammerspiele Ingolstadt
Bild: bhp-GmbH Bad Kötzting/Regensburg
Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Bummer und Dipl.-Ing. (FH) Christian Hof gründeten 2006 die Bummer Hof Planungs-GmbH als Büro für Versorgungstechnik. Das Ingenieurbüro verfügt über ein breites Leistungsspektrum und begleitet öffentliche Auftraggeber und Industrie ebenso wie gewerbliche und private Bauherrn. So zählen die Entwicklung von technischen Versorgungskonzepten, die Planung sowie die Objektüberwachung der Technischen Gebäudeausrüstung von öffentlichen und gewerblichen Immobilien zu ihren Aufgaben. Darüber hinaus setzen die Ingenieure Pas-
sivhausstandards nach allen Regeln der Technik und gesetzlichen Vorgaben um, erarbeiten Brandschutz- sowie Energiekonzepte mit Wirtschaftlichkeitsberechnungen.
Die Gründer arbeiteten bereits vor dem gemeinsamen Unternehmen mit dem AVA-Programm „California“. Überzeugt hat beide sowohl die Funktionalitätstiefe als auch die einfache Handhabung des Programms. Aus diesem Grund hielt es auch im neuen Unternehmen Einzug. Heute nutzen über 20 der momentan 45 Mitarbeiter das umfangreiche Programm für ihre Arbeitsprozesse.
Durchgängige Strukturen
Um „California“ optimal zu nutzen, arbeitete die Teamassistentin und Schlüsselanwenderin Brigitte Moser zusammen mit G&W eigene Bürostandards aus. Diese erlauben es jedem Mitarbeiter, sich schnell in den Aufbau und die Datenablagestrukturen einzuarbeiten, um die Kosten für die Projekte durchgängig von der ersten Kostenschätzung bis zur Dokumentation der abgeschlossenen Baumaßnahme optimal planen und verfolgen zu können.
Sanierung Kältezentrale der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg - Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
Bild: bhp-GmbH Bad Kötzting/Regensburg
Abhängig vom Auftrag bearbeiten die TGA-Fachkräfte die Leistungsphasen zwei bis neun nach HOAI und nutzen die Software bereits zur initialen Kostenschätzung. Zum Einsatz kommt dabei das nahtlos in das Programm integrierte STLB-Bau des DIN-Ausschusses, ergänzt durch DBD-BauPreise von Dr. Schiller & Partner. Die Software nutzen die Mitarbeiter sowohl zur Preisermittlung als auch zur Bildung VOB-gerechter Ausschreibungstexte. Zum anderen greifen sie in der Anwendung auf die Kosten ähnlicher, bereits abgewickelter Projekte mit Preisrückführung zu. Bei Bedarf belegen die Kostenplaner die einzelnen Positionen mit einem prozentualen Aufschlag. „Auf diese Weise können wir der Bauherrenschaft kurzfristig eine grobe Angabe über die Kosten der Maßnahmen mitteilen. Ab diesem Zeitpunkt verfolgen wir dann die Kosten akribisch bis zur Abrechnung“, erläutert Moser.
Regelmäßige Kostendokumentation und Kostenträgersplitting
Bei den komplexen Maßnahmen, die verschiedene Bauabschnitte, aber auch Kostenträger beinhalten und über mehrere Jahre laufen, ist es wichtig, immer den Überblick zu behalten. Die Planer schulden dem Auftraggeber regelmäßige Zwischenberichte über die Kostensituation der Maßnahme. Mit der Software ist dies übersichtlich darstellbar, denn in jedem Stadium werden die Kosten zu Dokumentationszwecken festgeschrieben. Das System dokumentiert die Projektstadien revisionssicher und stellt die Kostenentwicklung transparent dar.
Bei vielen öffentlichen Projekten wie Schulen, Kindergärten oder Feuerwehren müssen die Kosten in förderfähig und nicht-förderfähig aufgeteilt werden, damit die Bauherrenschaft den Förderkriterien gerecht wird und einen aktuellen Überblick über das Investitionsvolumen hat. Die Software bietet hierzu die beliebige Aufteilung der Planungs- und Abrechnungsmengen und anteiligen Kosten auf Kostenträger oder andere frei wählbare Kriterien. Dabei können die Kosten entweder manuell oder automatisch zugeordnet werden.
Die Kostenzuordnung wird im Planungsbüro abhängig vom Projekt auch nach Räumlichkeiten durchgeführt. Dies kommt immer dann zum Tragen, wenn sich viele Räume ähneln, wie bspw. Bäder in Hotels oder Krankenhauszimmern, die Kosten pro Einheit zu kalkulieren sind und Alternativen betrachtet werden müssen. Dabei können die Kostenplaner die Gebäudestruktur mit Räumen, aber auch mit Bauteilen aus dem CAD-System übernehmen. Bei Änderungen von Ausführungsvarianten können diese bauteil- und raumübergreifend ausgetauscht werden.
Das Ingenieurbüro nutzt die Software intensiv für eine detaillierte Nachtragsverwaltung inkl. einer Historie aller Projektstadien sowie aller Nachtragsstadien. Gerade kommunale Auftraggeber legen viel Wert auf eine lückenlose und transparente Kostendokumentation, die mittels weniger Knopfdrücke zur Verfügung gestellt werden kann. Darüber hinaus werden mit dem Programm automatische Zahlungsanweisungen für Abschlagszahlungen, Teilschlussrechnungen und Schlussrechnungen erstellt. Mit der Schlussrechnung kann dem Auftraggeber zusätzlich eine Aufmaßzusammenstellung zur Verfügung gestellt werden.
BIM-Funktionalität ermöglicht eine schnelle, präzise Kostenermittlung
Zukünftig sollen auch die BIM-Funktionalitäten der AVA-Software genutzt werden, da mittlerweile ein großer Teil der Projekte in 3D bearbeitet wird. Mit dem Erweiterungsmodul „BIM2AVA 2.0“ zum Raum- und Gebäudebuch können die 3D-Modelldaten aus dem CAD-System visualisiert und analysiert werden, und infolge mit der automatisierten Mengenermittlung und Kostenplanung in BIM-Prozessen verknüpft werden.
Das Modul berücksichtigt auch Änderungen der Planung sowie eine „echte“ Kostengestaltung mit einer automatisierten Erstellung der Leistungsverzeichnisse. Letztere liefert die Software geometrieorientiert im Modul Raum- und Gebäudebuch sowie ausführungsorientiert – gleich mit bepreisten Bauteilen. Diese Struktur mit Änderungen ist über alle Projektstadien hinweg nachvollziehbar und automatisch gegliedert nach der Kosten-
struktur der DIN 276 darstellbar.
Beispielsweise wird die Maßnahme Kammerspiele Ingolstadt vom gesamten Planungsteam als BIM-Projekt bearbeitet. Aus der Zusammenführung der BIM Fachmodelle wird im Anschluss ein Koordinationsmodell erstellt.
Alle Kostendaten schnell zur Hand
Entscheidend für die Bummer Hof Planungs-GmbH ist, dass in „California“ alle Zahlen von der ersten Kostenschätzung bis zur Abrechnung im System gespeichert und abrufbar sind. So besteht jederzeit die Möglichkeit, die Kostenentwicklung im Projekt hochzurechnen und die Kosten nicht nur zu verfolgen, sondern auch aktiv zu steuern. Neben der Durchgängigkeit des Systems ist die leichte Bedienbarkeit und somit schnelle Erlernbarkeit für neue Mitarbeiter von Vorteil. Auch gewährleistet das zugrunde liegende Datenbankkonzept, dass die Daten automatisch gespeichert und gesichert werden. Dank einer gemeinsamen Datenbank sind diese über die Standorte hinweg für alle im Büro verfügbar. Brigitte Moser erläutert: „Ein wesentlicher Faktor ist, dass wir jederzeit den aktuellen Kostenstand der Bauvorhaben abrufen können.“ Das gewährleistet eine transparente Kostendarstellung sowohl für die Ingenieure als auch für ihre Auftraggeber.